Paganini, Simone und Claudia. Von wegen Heilige Nacht! Der große Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2020 167 S. Paperback: 14,00 € ISBN: 978-3-579-02397-7
Das Autorenehepaar (er Professor für biblische Theologie, sie Assistentin für christliche Philosophie) bringt es fertig, nahezu alles an den biblischen Weihnachtstexten zu dekonstruieren, also in Frage zu stellen. Außerdem „gendern“ sie besonders Matthäus und Lukas und machen Autor*innen aus den Verfassern. Begründung: „Beteiligt sind hier ganze Autorenkreise, bei denen sehr wahrscheinlich auch Frauen mitgewirkt haben“ (S. 153). Von historischen Beweisen keine Spur, aber viel Fantasie. So behaupten die Verfasser*innen (oder wie schreibt man das bei einem Autorenehepaar?), dass Jesus in Nazaret geboren wurde, weil das Johannesevangelium die Tradition mit Bethlehem nicht kennt (S. 60f). Dann geht es nach dem Willen dieser Theolog*innen weiter: Jesus wurde natürlich nicht von einer Jungfrau geboren und sein Vater war keinesfalls Gott. Die Hirten waren keine Hirten, sondern eine Ehrengarde, um Jesus zu beschützen. Die Engel seien „symbolisch hoch aufgeladene“ Figuren. „Tatsächlich hat der Kindermord zu Bethlehem nie stattgefunden.“ (S. 118) und der Stammbaum von Jesus sei eine völlig fiktive Genealogie (S. 124). Fazit: Trotzdem will die Weihnachtsgeschichte nicht nur ein Märchen erzählen, sondern uns eine Wahrheit nahebringen, die das Leben von Menschen heute noch mit Hoffnung erfüllen kann. (S. 156f.) Na ja, wer aus biblischer Geschichte Märchen macht und das dann auch noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen.
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