McGrath, Alister. C.S. Lewis. Die Biografie. Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Basel: Brunnen 2014. 492 S. Hardcover: 24,99 €. 978-3-7655-1806-5
Die Biografie, die anlässlich des 50. Todestages von C.S. Lewis erscheint, wirft viel neues Licht auf das Leben des berühmten Autors. Der Leser sollte jedoch vor der Lektüre der Biografie einige Bücher von C.S. Lewis gelesen haben, nicht nur Die Chroniken von Narnia. Dann wird er mit großem Interesse den Ausführungen des späten Biografen folgen.
Der Autor hat sehr gründlich recherchiert, wovon er im Vorwort Rechenschaft ablegt. Vor allem hat er die Briefe von Lewis studiert, deren Gesamtausgabe erst 2006 abgeschlossen war und die etwa 3500 Seiten Text bieten. Daraus ergeben sich teilweise andere Bilder und einige andere Lebensdaten, als von bisherigen Biografen angenommen. McGrath setzt sich auch mit den Texten von Lewis und deren Deutung auseinander.
So entstand eine trotz wissenschaftlicher Genauigkeit gut zu lesende Biografie des berühmten Autors, dessen Bücher heute noch gern gelesen werden. McGrath schildert die frühen Jahre von C.S. Lewis, seinen Aufstieg in Oxford, seine wenig erfolgreichen Veröffentlichungen der Anfangszeit, die etwas „widerwillige Bekehrung“, auch seine Freundschaft mit Tolkiens, dem Verfasser von Herr der Ringe. Tolkiens hatte ihm ein Stück auf dem Weg zum Glauben geholfen und Lewis diesem bei der Entstehung und Vollendung seines berühmtesten Romans. Nach Lewis‘ Bekehrung entstanden international berühmte Bücher wie Dienstanweisung an einen Unterteufel, Pardon, ich bin Christ, Überrascht von Freude, Über den Schmerz, Was man Liebe nennt und natürlich die Narnia-Geschichten, aber noch viele andere. Insgesamt hat Lewis wohl mehr als 66 Bücher geschrieben.
McGrath beschreibt Lewis als Rundfunksprecher und Hausmann, im Freundeskreis, aber auch in seinem nicht unproblematischen Verhältnis zu Frauen und Alkohol. Damit entzaubert er den berühmten Autor, was freilich nichts am Wert seiner Bücher ändert. Trotzdem kommt in dieser Biografie weder das Verhältnis von Lewis noch das von McGrath zur Bibel in irgend einer Form zum Ausdruck. Freilich will Lewis einfach nur Christ sein, ohne einer bestimmten Denomination anzugehören. In seinen apologetischen Schriften liefert er gute philosophische Argumente gegen den Atheismus und für den Glauben an Gott. Mehr kann man von ihm und seinem Biografen nicht erwarten.
Das Buch ist gut aufgemacht, mit Schutzumschlag versehen, enthält 29 s/w-Abbildungen, eine Zeittafel, eine Liste der Werke von C.S. Lewis, zwölf Seiten Literaturangaben von Sekundärstudien und anderen Werken zu Lewis und 773 Endnoten.
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