Verantwortlich glauben. Ein Themenbuch zur Christlichen Apologetik. Nürnberg: VTR 2016. 380 S. Paperback: 30,00 €. ISBN: 978-3-95776-055-5.
Beide Herausgeber gehören dem Arbeitskreis für evangelikale Theologie (AfeT) an und speziell der Facharbeitsgruppe für Systematische Theologie. Ihr Arbeitsbuch sammelt den Beitrag deutscher Theologen zur Apologetik. Alle zwanzig Aufsätze bieten hervorragende Einführungen in die jeweilige Thematik.
Und weil es sich um ein Arbeitsbuch handelt, sind noch Aufgaben zur Vertiefung des Stoffes und weiterführende Literatur eingefügt. Siebzehn Autoren haben sich an dem sehr empfehlenswerten Arbeitsbuch beteiligt. Es soll hier nur ein kurzer Überblick gegeben werden, denn es ist natürlich nicht möglich, alle Beiträge in einer Rezension auf begrenztem Raum zu würdigen.
Apologetik heißt eigentlich Verteidigung. In der antiken Rhetorik der Griechen war dies die Bezeichnung einer Verteidigungsrede vor Gericht als Gegenstück zur Anklagerede. Da stellt sich natürlich die Frage: Haben Christen es überhaupt nötig, ihren Glauben oder gar die Bibel zu verteidigen? Doch die Bibel spricht durchaus von dieser Notwendigkeit. Rolf Hille beschreibt das so: Apologetik ist „die intellektuelle Speerspitze christlicher Mission“. Man könnte auch sagen: Apologetik ist der Angriff des Evangeliums auf die Irrtümer der Zeit. Aber die apologetische Argumentation im Kontext eines missionarischen Gesprächs muss durchaus eingeübt werden. Noch einmal Hille: „Von zentraler Bedeutung ist dabei die Verbindung von persönlicher Glaubensgewiss-heit und intellektueller Redlichkeit.“
Keine Frage, dass sich der apologetische Auftrag nicht nur exegetisch gut aus der Bibel begründen lässt, wie die ersten Beiträge zeigen. Auch der Beweis aus der Schrift selbst hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Der apologetische Auftrag ist dabei sehr weitreichend. Er setzt sich selbst mit der Theologie auseinander und fragt worauf sich theologische Wissenschaft gründen muss, wie ihr Verhältnis zur Philosophie ist und wie sie sich zu den Naturwissenschaften stellen soll. Es geht um Evolutionstheorie und Schöpfungsglauben, Christentum und Religionen bei einer pluralistischen Religionstheologie. Natürlich kommen auch die Gottesbeweise zur Sprache und wie man Gottesgewissheit im Gewissen erfährt. Die Aufsätze handeln von Atheismus und Agnostizismus, Zeit und Ewigkeit, der Auferstehung unseres Herrn und wie man Apologetik in Evangelisation und Mission einsetzt. Aus der seelsorgerliche Aspekt kommt nicht zu kurz: Wie soll man mit Menschen umgehen, die in ihrem Glauben angefochten sind, und wie steht es um die eigene Anfechtung? R. A. Neuschäfer drückt das so aus: „Anfechtung und Apologetik tragen einen Kampf um die Ehre Gottes aus.“
Schließlich gibt es so etwas wie eine ästhetische Apologetik wie Christan Herrmann an Beispielen zeigen kann.
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