Der Gottesplan. Glaube, Wissenschaft und der Sinn hinter den Dingen. Gießen: Brunnen 2014. 187 S. Hardcover: 16,99 €. 978-3-7655-1308-4
Der Verfasser hat Mathematik, Physik, Chemie und Theologie studiert und geht in seinem Buch dem tiefen menschlichen Wunsch nach, den Dingen einen Sinn zuzuordnen. Denn die Wissenschaft kann so etwas nicht leisten. Sie beschreibt nur, was sie sehen und messen kann. McGrath, der sich selbst als einen abtrünnigen Atheisten bezeichnet, zeigt, dass Wissenschaft dem Glauben überhaupt nicht widerspricht, dass sie aber oft Fragen aufwirft, die sie selbst nicht beantworten kann. Was ist die tiefere Ordnung der Dinge? Was ist die beste Erklärung für den Zusammenhang der Welt? Es ist dem Autor wichtig, zu verstehen, dass Gott „nicht in den Lücken und Nischen der Welt“ gefunden wird. „Gott ist der Eine, der dem gesamten Universum Sinn verleiht, der allein erklären kann, warum überhaupt etwas existiert und was dessen Sinn ist.“ Das heißt, je mehr die Wissenschaft entdeckt, desto mehr staunt der Christ über Gottes Weisheit. Der Autor geht auch auf die Feinabstimmung des Universums ein, die man erst vor wenigen Jahren entdeckt hat, und zeigt, wie alles im gesamten Weltall von vornherein darauf abgestimmt war, das Leben zu ermöglichen. Deutlich kritisiert er den neuen Atheismus. „Ein wahres Opium für das Volk ist ein Glaube an das Nichts nach dem Tod – der gewaltige Trost im Denken, dass wir für unser Betrügen, unsere Gier, Feigheit und unser Morden nicht bestraft werden.“
McGrath zeigt, dass der Neue Atheismus ein Glaubenssystem ist, dessen bekanntester Vertreter Dawkins es meisterhaft versteht, Metaphysik in die Wissenschaft einzuschmuggeln und versucht, diese als Wissenschaft auszugeben. Überhaupt legt der Verfasser seinen Finger auf manche wunde Stellen atheistischer Theorien.
Der Verfasser, dem man an vielen Punkten gern folgen mag, besteht allerdings auf Urknall und Evolutionstheorie. Nach seiner Meinung würde das alles aber nur mit Gott funktionieren. Wie er zum Schöpfungsbericht und zur Bibel überhaupt steht, erfährt der Leser leider nicht. Ein sehr kenntnisreiches Buch, das man trotzdem mit Gewinn lesen kann. Es ist für denkende Menschen geeignet, die sich auch vor ein bisschen Wissenschaftstheorie nicht fürchten.
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