Ortberg, John. Die Ewigkeit ist jetzt. Warum wir nicht erst sterben müssen, um den Himmel zu erleben. Asslar: Gerth Medien 2019. 204 S. Gebunden: 16,00 €. ISBN: 978-3-95734-591-2.
Der amerikanische Autor, Jg. 1957, ist Psychologe, Theologe und Seniorpastor einer großen Gemeinde in Kalofornien. Er hat viele Bücher geschrieben, die zu Bestsellern wurden. In diesem Buch will er zeigen, dass Jesus nicht gesagt hat: „Bete dieses Gebet, und dann kannst du deiner Wege gehen.“ (S. 45) Oder: „Glaubt die richtigen Dinge über mich, dann lasse ich euch in den Himmel, wenn ihr sterbt.“ Seine Gute Nachricht lautete vielmehr: „Ewiges Leben – Leben mit Gott und für Gott, Leben unter Gottes Fürsorge und durch Gottes Macht –, dieses Leben ist jetzt schon möglich.“ (S.66) Die Buchtitel sind allerdings extrem diesseitig. Die im Neuen Testament so stark betonte Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn ist überhaupt nicht im Blick.
Der Verlag beschreibt den Verfasser als jemanden, bei dem sich „tief gehende Einsichten mit klarer Verständlichkeit und einem ansteckenden Sinn für Humor“ vereinen. Nun ja, Ortberg kann wirklich gut entgegenstehende Ansichten karikieren, allerdings macht sein manchmal etwas schräger Humor auch nicht vor den Jüngern und vor Jesus selbst Halt. Er erklärt seine oben genannte Lehre mit vielen Episoden und Anspielungen von außerhalb der Bibel, was jedenfalls seine Belesenheit und Filmkenntnis beweist. Er schafft es allerdings, beim Thema zu bleiben, und bringt an passender Stelle Bibelzitate oder erzählt biblische Geschichten locker-flapsig nach. Man glaubt ihm vielleicht, was er schreibt, weil es eben Ortberg ist, der das so lustig sagt, aber nicht, weil die Schrift es sagt. Manche bekannte Evangelikale bekennen sogar, lieber Ortberg zu lesen, als die Schrift (BuG 2/2011 S.4). Ein bisschen merkwürdig erscheint auch der von ihm zitierte Lieblingssatz seiner Frau: „Du bist nicht mein Boss“ (S.31). Das entspricht aber durchaus Ortbergs Lehre, die er in seinem Büchlein „Die Frau schweige?“ dargestellt hat (siehe BuG 2/2005 S. 75). Seine Frau Nancy, die selbst predigt und lehrt, ist damit völlig einverstanden.
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