Eckstein, Hans-Joachim. Wie will die Bibel verstanden werden? Holzgerlingen: SCM 2016. 2. Aufl. 190 S. Hardcover: 16,95 €. ISBN: 978-3-7751-5696-7
Der Titel wirft Fragen auf. Es handelt sich nämlich um die stark erweiterte Auflage einer früheren Arbeit des Verfassers unter dem Titel: „Gesund im Glauben“. Wenn man diesen Titel im Kopf hat, versteht man den bekannten Autor, Professor für Neues Testament an der Universität Tübingen, besser. Erst sein letztes Kapitel behandelt die Frage, wie die Bibel verstanden werden will.
Vorher geht es um die Bedeutung des Kreuzestodes von Jesus, Vergebung der Sünden, Gesundheit im Glauben, Freiheit bei Paulus und was Gemeinde ist.
Der Verfasser versucht, alles konsequent von der Bibel her zu erklären. Dabei leuchtet die typisch lutherische Theologie immer durch, gerade auch beim sakramentarischen Verständnis des Abendmahls oder beim Verhältnis des Menschen zur Sünde. Eckstein versteht den Glauben durchaus richtig nicht als Leistung des Menschen, als ob der Mensch zuerst glauben müsse, und Gott ihm danach erst Heil und Leben schenkt, sondern der Glaube selbst ist schon ein Geschenk (S.75). Er unterscheidet dabei zwischen einer berechtigten und für den Glauben unentbehrlichen „Heilsgewissheit“ und einer unangemessenen „Heilssicherheit“, die auf der Stärke der eigenen Überzeugung beruht.
Im Lauf der ganzen Arbeit erklärt der Verfasser verschiedene wichtige biblische Begriffe. Zum Schluss auch: Was ist biblisch? Er meint damit erstens das, was in der Bibel vorkommt, zweitens eine Einsicht, die am Ganzen der Schrift und an Christus als Mitte der Schrift gewonnen wird und drittens eine gegenwärtige Orientierung des Gläubigen und der Kirche am Evangelium. Leider verwendet der Verfasser eine ziemlich sperrige Theologensprache, die oft in lange Schachtelsätze verpackt und nicht leicht zu verstehen ist.
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