Nunn, Philip. Die verändernde Kraft der Vergebung. Lychen: Daniel-Verlag 2016. 2. Aufl. 106 S. Hardcover: 6,95 € ISBN: 978-3-935955-45-4.
Der Verfasser, Jahrgang 1962, studierte Mathematik und Statistik. 1992 zog er mit seiner Frau und ihren vier Kindern nach Kolumbien. Dort trat er in den christlichen Dienst ein und half bei Gemeindegründungen. 2007 zog die Familie in die Niederlande. Seitdem arbeitet er als Bibellehrer und Seelsorger in Europa und darüber hinaus.
Sein Buch über zwischenmenschliche Vergebung beruht im ersten Teil auf zwei Vorträgen, die für die schriftliche Veröffentlichung bearbeitet wurden. Dieser Teil ist sehr praktisch gehalten und mit guten Beispielen untermauert. Der Autor musste leider feststellen: „Eins der größten Probleme unter Christen ist nach meinen Beobachtungen der Mangel an Vergebung.“ … Man sieht diesen Mangel aber „nicht wirklich als einen Skandal an. Und doch wirkt er heutzutage wie Gift in den Gemeinden.“ (S. 13) Nunn zeigt deshalb sehr klar, wie freiwillige Vergebung nach den biblischen Vorgaben auch in schwierigen Fällen möglich ist und Menschen innerlich heil werden. Einige seiner Deutungen alttestamentlicher Geschichten sind dem Rezensenten im Kontext allerdings etwas fragwürdig.
Der zweite Teil seines Buches will eher eine herausfordernde Handreichung für Mitarbeiter sein und versucht die geschilderte Praxis im ersten Teil biblisch einzuordnen. Auch hier ist dem Verfasser weitgehend zuzustimmen. Allerdings kann die Formulierung „Vergebung gegenüber sich selbst“ (S. 98f.) leicht missverstanden werden, so, als ob ich mir selbst vergeben könnte. Auch die Deutung von Joh 13,10 (S. 70) ist kein Beweis für eine „väterliche Vergebung“. Trotz der kleinen Mängel ein sehr wichtiges und hilfreiches Büchlein.
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