Im Deutsch der Elberfelder Bibel klingt das erst einmal so: "Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Offenbarung Jesu Christi!" Die Aufforderung ist an Menschen gerichtet, die gerade Christen geworden sind. Aber was wird da von ihnen verlangt?
Gesinnung scheint es irgendwie mit unserem Denken zu tun zu haben. Offenbar ist es die Einstellung, die wir zu bestimmten Dingen haben. Aber was hat das nun wieder mit unseren Lenden zu tun, die sich ja nicht gerade in der Nähe des Kopfes befinden. Und was hat es mit dem Gürtel auf sich?
Die Leser des Petrus haben wohl verstanden, was er meinte. Sie lebten irgendwo im Norden der heutigen Türkei. Die langen, bauschigen Gewänder, die man damals trug, waren auf der Reise, bei der Arbeit und natürlich auch in einem Kampf sehr hinderlich. Deshalb band man sich einen Gürtel um, meist aus Stoff, und steckte die Zipfel des Gewandes hinein. Jetzt hatte man die nötige Bewegungsfreiheit zum Aufbruch.
So sollen die Gläubigen es auch mit ihren Gedanken machen. Sie dürfen sie nicht ziellos flattern lassen. Ihre Gesinnung, d.h. ihre Art und Weise zu denken soll nüchtern und auf ein Ziel ausgerichtet sein. Sie sollen wissen, was sie wollen. Ich hatte deshalb 1. Petrus 1,13 so übersetzt:
Deshalb kontrolliert eure persönliche Einstellung und seid immer zum Aufbruch bereit!
Nach einiger Zeit wurde mir das aber auch zu umständlich und ich überlegte, wie man das kürzer fassen kann. Es muss aber auch gut in den Zusammenhang passen. Deshalb heißt der Vers jetzt so:
Darum seid innerlich bereit und fest in eurem Sinn. Bleibt nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch beim Offenbarwerden von Jesus Christus erwartet.
Damit ist der ganze Vers noch längst nicht erklärt, aber man kann sich schon eher etwas darunter vorstellen.
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