Begründet glauben. Denkangebote für Skeptiker und Glaubende. Neukirchen-Vluyn: Neukirchner Verlagsgesellschaft 2017. 189 S. Taschenbuch: 9,99 €. ISBN: 978-3-7615-6432-5.
Der Autor, der erst mit 28 Jahren zu einem „bewussten und engagierten christlichen Glauben“ fand, bietet „Denkangebote für Skeptiker und Glaubende“. Wenn man diesen Untertitel im Hinterkopf hat, versteht man seine Art der Argumentation besser, die anfangs etwas befremden kann. Der Autor ist im Lauf der Jahre mit vielen Glaubenskritikern ins Gespräch gekommen und will ihnen durchdachte Antworten auf ihre kritischen Fragen geben.
Deshalb beginnt er mit der Frage: „Gibt es greifbare Gründe für Gott im Allgemeinen und den christlichen Glauben im Speziellen?“ Er schreibt über den „Supermarkt der Religionen“, über Leben, Tod und die Auferstehung von Jesus Christus, auch über eine persönliche Beziehung zu ihm und warum Gott Leid zulässt.
Stephan Lange geht streng logisch vor und findet oft überraschende Antworten, die man aus dem christlichen Umfeld sonst nicht gewohnt ist. Man findet auch viele bemerkenswerte und häufig unbekannte Zitate von Wissenschaftlern. Ganz ungewöhnlich sind seine einleuchtenden Antworten auf die Fragen um das Leid, die trotzdem sehr berühren können. Der Autor gibt auf die gestellten Fragen gute Antworten, wobei er stets versucht, die Grenzen der Logik zu beachten.
Über die Bibelfrage äußert sich der Autor sehr vorsichtig und versucht seinen Lesern klarzumachen, dass selbst Widersprüche in der Bibel (oder nur eine Ideeninspiration) nicht ausschließen, dass Jesus trotzdem von den Toten auferstanden und der christliche Glaube wahr sein kann. Auch über die Frage Schöpfung-Evolution äußert er sich sehr zurückhaltend. Es wäre schön, bald etwas mehr von ihm darüber zu lesen.
Das Buch ist unbedingt lesenswert und führt trotz der genannten Einschränkungen zu guten Einsichten. Es hilft dazu, sich der Grenzen der eigenen Argumente bewusst zu werden. Jeder Evangelist und überhaupt jeder Christ, der argumentativ das Evangelium weitergibt, sollte es gelesen haben.
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