VorwortÜberfliegen Sie noch einmal  1. Mose 4 und 5 in Ihrer Bibel! Wir hatten Teile davon schon in unseren Kapiteln 24 und 25 gelesen. In den Geschlechtsregisten sollte Ihnen einiges auffallen. Es ist gut, die  Kapitel wenigstens noch einmal anzuschauen, bevor Sie weiterlesen.

Das Register, das  Kain nicht mehr erwähnt, enthält den ersten biblischen Stammbaum mit den entsprechenden genauen Jahresangaben. Zehn Generationen sind aufgezählt, die von Adam bis Noah reichen.

In dem Register, das nach dem Tod Abels beginnt, finden sich keine Jahreszahlen, weil dieses Geschlecht als von Gott verbannt keine Zukunft hatte. Es wurden nur sieben Generationen aufgezählt.[1] In der 7. Generation hatte die Gottentfremdung ihren Höhepunkt durch Lamech erreicht, der sein Schwert zu seinem Gott machte.

Der biblische Stammbaum führt von Adam zunächst bis Noah, dann bis Abraham (Kapitel 11), weiter über David[2] und schließlich bis zu Jesus Christus, dem „zweiten Menschen“ und „letzten Adam“.[3] In der 7. Generation dieses Stammbaums hatte die „paradiesische Frömmigkeit“ in Henoch, der „mit Gott“ lebte, ihren ersten Höhepunkt erreicht.

Henoch im Neuen Testament

Hebr 11,5: Aufgrund des Glaubens wurde Henoch von Gott aufgenommen ohne sterben zu müssen. Niemand konnte ihn mehr finden, weil Gott ihn weggenommen hatte. Bevor ‹die Schrift von diesem Geschehen berichtet›, stellt sie ihm das Zeugnis aus, dass sein Leben Gott gefallen hatte.

Judas 1,14-15: Schon Henoch, der Nachkomme Adams in siebter Generation, hat ihnen diese Strafe angekündigt: "Passt auf! Der Herr kommt mit Abertausenden, die alle zu ihm gehören, und wird Gericht halten. Er wird all die Gottlosen von ihrer Auflehnung gegen ihn überführen und sie für ihr bösartiges Treiben und ihr gottloses Reden verurteilen."

Ansonsten fallen vier Dinge in unserem Text auf:

1. Die achtmalige Wendung „und er starb“, die im hebräischen Satz eigentlich unnötig ist. Sie unterstreicht, dass jetzt trotz der langen Lebenszeiten der Tod über die ganze Menschheit herrschte.

2. Henoch lebte mit Gott in einer besonders innigen und unmittelbaren Gemeinschaft wie es in der Bibel nur noch von Noah bezeugt ist. Offenbar hatte die Geburt seines Sohnes Metuschelach sein Leben verändert.[4] Jedenfalls würde die Sintflut nicht kommen, solange sein Sohn lebte, nämlich 969 Jahre. – An Henoch wird übrigens deutlich, was der Inhalt der Gott-Ebenbildlichkeit und der eigentliche Sinn unseres Lebens ist: Die Gemeinschaft mit Gott, die das Erdendasein prägt, und die sich in der himmlischen Herrlichkeit fortsetzt und vollendet.[5]

3. Neben dem späteren Elija ist Henoch der einzige Mensch, der direkt zu Gott entrückt wurde, ohne vorher sterben zu müssen.

4. Lamech drückt bei der Namensgebung seines Sohnes Noah so wie einst Eva die Hoffnung auf den kommenden Erlöser aus.[6] Als Lamech geboren wurde, hat Adam noch gelebt. Als Noah geboren wurde, war Adam wieder zur Erde geworden. Wahrscheinlich hat Lamech jetzt den Anbruch der Heilszeit erwartet. Aber zuerst würde ein schreckliches Gericht Gottes über alle Menschen kommen. Noahs Auftrag war es, im Gericht den Bestand der Menschheit zu sichern, sodass Gott mit ihm und seiner Familie einen Neuanfang machen konnte.

_________________________________

[1] Vielleicht hängt das damit zusammen, dass Adam in der Zeit der 7. Generation starb.

[2] Siehe 1. Chronik 1-3.

[3] Siehe Matthäus 1 und Lukas 3 und 1Kor 15,45-47.

[4] Vielleicht hatte Gott ihm dabei schon angekündigt, dass die Sintflut erst nach dem Tod seines Sohnes kommen würde.

[5] Möller S. 61.

[6] 1. Mose 3,15; 4,1.

 

Bibelnichtversteher
Sehr schön, danke für´s zusammenfassen, kann ich gut gebrauchen
0

1000 Buchstaben übrig