Das Neue Testament mit Anmerkungen
übersetzt und erklärt von Heinz Schumacher

Heinz Schumacher ist wohl der bekannteste Vertreter der sogenannten Allversöhnungslehre in Deutschland. Diese Lehre versteht das ewige Gericht über die Gottlosen als eine zeitliche Strafe, sodass am Ende jeder Mensch gerettet wird.

In Mt 25,46 wird aus der "ewigen Pein" bei Schumacher "die Züchtigung der (kommenden) Weltzeit" und in einer Fußnote behauptet er:

Andere übersetzen: in die ewige Pein. Doch bedeutet kolasis aionios soviel wie Züchtigung (Bändigung, Zurechtweisung, Erziehung, Strafe zur Besserung) in kommenden Weltzeiten (Äonen).

Martin Arhelger[ 1 ] "Neues Testament mit Anmerkungen von Heinz Schumacher" (www.martinarhelger.de) PDF-Datei von 2005 schreibt in seiner ausführlicheren Stellungnahme zu Schumachers NT treffend:

Hier wird unverblümt die unter Allversöhnern verbreitete Irrlehre vertreten, das Gericht der Gottlosen habe reinigenden Charakter; wenn die Strafe fertig ist, ende auch ihr Gericht.

Dass es eben nicht so ist, wie Schumacher behauptet, belegt eine Aussage unseres Herrn in Matthäus 25. Denn er stellt hier die Strafe direkt dem ewigen Leben gegenüber. Das eine ist nach dem Wort unseres Herrn genauso ewig wie das andere.

Mt 25:41 Dann wird er zu denen auf der linken Seite sagen: 'Geht mir aus den Augen, ihr Verfluchten! Geht in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist!
Mt 25:46 So werden diese an den Ort der ewigen Strafe gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben."

Schumacher übersetzt die beiden Stellen sehr tendenziös im Sinn der Allversöhnungslehre. Man vergleiche jedoch andere Übersetzungen. Statt "ewige Strafe" schreibt er "die Züchtigung der (kommenden) Weltzeit".

Der Begriff ewig wird bei Schumacher grundsätzlich unterschiedlich verwendet. Bezieht er sich auf Gott oder die Herrlichkeit, lässt er ihn unkommentiert stehen. Bezieht er sich auf das Gericht, versucht er durch Fußnoten die Schärfe wegzunehmen, zum Beispiel Mt 18,8; 25,41; Mk 3,29; Heb 6,2.

Eigenartig ist, dass Schumacher wie die Zeugen Jehovas im Neuen Testament den Namen JAHWE verwendet, obwohl dieser im griechischen Grundtext gar nicht erscheint. Es betrifft einige Zitate aus dem Alten Testament, z.B. Mt 4,7.10; Mk 12,29.30.36; Lk 4,8.12; 20,42; Apg 3,22; 7,49; 15,17; Rö 14,11; 2Kor 6,17.18.

Bemerkenswert ist aber, dass er das mit dem Joelzitat in Rö 10,13 und Apg 2,21 nicht getan hat. Denn dort zeigen Petrus und Paulus, dass der Name Jahwe im Alten Testament eindeutig auf Jesus Christus hinweist, an den wir glauben und den wir im Gebet anrufen müssen, wenn wir gerettet werden wollen.

Doch in seiner Übersetzung und Erklärung von Lk 23,43 nähert er sich wiederum der Deutung der Zeugen Jehovas an:

Da sprach er zu ihm: Wahrlich ich versichere dir (schon) heute: Du wirst im Paradies mit mir zusammen sein.

Die Übersetzung an sich versucht die Treue zum Grundtext mit einem flüssig lesbaren guten Deutsch zu verbinden. Die vielen erklärenden Anmerkungen nach jedem Absatz zeigen andere Übersetzungsmöglichkeiten und Parallelstellen, aber eben auch ziemlich fragwürdige Deutungen.

 

1000 Buchstaben übrig