Kreuzestod

Dass Jesus Christus lebendig an ein Kreuz angenagelt wurde und daran starb, ist unbestritten. Die Bedeutung dieses Todes als stellvertretendes Sühnopfer für die Schuld der Menschen wird allerdings heftig abgelehnt.

Doch diese Botschaft ist das Herz des Evangeliums und eine der bestbezeugten Lehren der ganzen Bibel.^[1]

Dass dies von Nichtchristen schon lange bestritten wird, ist nicht verwunderlich wie etwa Friedrich Nitzsche:

Das Schuldopfer und zwar in seiner widerlichsten, barbarischsten Form, das Opfer des Unschuldigen für die Sünden der Schuldigen! Welch schauderhaftes Heidentum! (Der Antichrist, Abschnitt 44)

Heute sind es aber gerade christliche Theologen, Pfarrer und andere, die sich selbst als Evangelikale bezeichnen, welche den Sühnetod von Jesus Christus bezweifeln.

So bezeichnen manche das stellvertretend der Opfer des Gottessohnes als eine „kosmische Kindesmisshandlung“. Da wird Gottes Liebe im Sinn der eigenen Theologie missverstanden und umgedeutet.

Das stellvertretende Strafgericht ist gleichbedeutend mit ‚Kindesmisshandlung‘ – ein rachsüchtiger Vater, der seinen Sohn für ein Vergehen bestraft, das er nicht einmal begangen hat … In Wahrheit ist es nur eine krasse ‚Demaskierung‘ des gewaltsamen vorchristlichen Denkens hinter einer solchen Theologie. (Steve Chalke Redeeming the cross from death to life).

Statt dessen deutet man den Kreuzestod scheinbar menschenorientiert evangelistisch:

Eine nicht paulinische mehr an den Evangelien orientierte Sichtweise öffnet heutigen Menschen eine alternative, überzeugendere Antwort. Jesus wurde für seine Lehre von der bedingungslosen Liebe Gottes und ihrer konsequenten Umsetzung umgebracht. (Andreas Neyer Abschied vom Opfertod).

Zitate nach Offene Türen 4/23

In dem Internetportal Worthaus, das mit seiner meist bibelkritischen Theologie vor allem junge Evangelikale erreichen will, äußerst sich Dr. Breuer in einem Worthaus Vortrag:

„Gott braucht kein Opfer und schon gar kein Blut. Wird diese Einsicht verloren wird alles vom Ansatz her falsch.“ „Ein Gott der Menschenopfer braucht ist nicht der gütige Vater, es ist nicht Jahwe, es ist der Gott Moloch. Es ist kein Gott dem man vertrauen kann.“ „Jesu Tod an sich ist sinnlos.“ „Erlösend ist nicht der Tod am Kreuz, erlösend ist allein die Liebe Gottes.“

Zitat in Markus Till: Das Kreuz – Stolperstein der Theologie.

^[1] Eine ausgezeichnete Darstellung findet sich im Blog von Markus Till: Das Kreuz – Stolperstein der Theologie.