Warum übersetzen Sie in 1Tim 3,11: „Dasselbe gilt für Frauen, denen eine solche Aufgabe übertragen wird. Man muss sie achten können.“, und nicht: „<Ihre> Frauen <sollen> ebenso ehrbar sein ...“ wie die Revidierte Elberfelder Bibel das tut? 1. Warum fügen Sie einen ganzen Nebensatz hinzu? Die Bibel selbst warnt uns doch, etwas hinzuzufügen! 2. Unterstützt Ihre Übersetzung nicht die traurige Tendenz von Aktivitäten der Frau im Gottesdienst.
1. Hinzufügung
Die biblische Warnung, nichts hinzuzufügen oder wegzunehmen bezieht sich zunächst nur auf den Grundtext (Urtext) der Bibel. Die Übersetzung muss diesen Grundtext möglichst genau wiedergeben. Um den Sinn aber richtig zu treffen, braucht man manchmal einige Worte mehr. Eine 1:1 Übersetzung ist praktisch unmöglich. Auch die Elberfelder Bibel hat im obigen Beispiel zwei Worte mehr als der Grundtext.
2. Frauen der Diakone?
Die generelle Frage beruht auf einer falschen Wiedergabe älterer Elberfelder Übersetzungen in 1Tim 3,11. Was dort in Klammen stand, führte zu der falschen Vorstellung, dass es in diesem Vers um die Frauen der Diakone geht, von denen im Vers vorher die Rede war. Wörtlich steht aber da: Frauen ebenso ehrbar ... Hier steht also auch kein Artikel: „Die“ Frauen ...
Der Zusammenhang macht klar, dass es zuerst um die männlichen Diakone geht (V. 8-10), dann um die weiblichen (V. 11) und anschließend um die Verheirateten (V. 12-13).
Es kann sich aus sprachlichen Gründen in V. 11 nicht um die Frauen der Diakone handeln, auch nicht um die Frauen allgemein, sondern nur um Frauen, die ebenso wie Phöbe (Röm 16,1) einen diakonischen Dienst versahen.
In 1Tim 3 handelt es sich auch nicht um den Gottesdienst, wie die Fragestellerin schrieb, sondern um feste Aufgabenstellungen in der Gemeinde und die Bedingungen dazu. Es geht zuerst um Älteste und ihre Familie. Älteste müssen immer Männer sein, möglichst verheiratet. Dann geht es um männliche Diakone, anschließend um Frauen mit einem praktischen diakonischen Dienst in der Gemeinde und schließlich um verheiratete Diakone.
Weil meine Übersetzung nun keine wortgenaue wie die Elberfelder, sondern eine sinngenaue ist, habe ich einen Nebensatz eingefügt, um den sprachlichen und biblischen Zusammenhang deutlich zu machen. Damit habe ich aber nichts zur Schrift hinzugetan, sondern nur die Schrift so übersetzt, wie es am genauesten dem Grundtext entspricht, damit für den Leser keine Missverständnisse entstehen.
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