Reinke, Tony. Von Arche, Babel und KI. Eine biblische und praktische Theologie der Technik. Augustdorf: Betanien 2025. 330 S. Paperback: 19,19 €. ISBN: 978-3-945716-79-3

Der Autor, Jahrgang 1977, ist Journalist mit der Schwerpunkten Ethik und praktische Theologie. Er selbst bezeichnet sich als „bibelgläubiger Kreationist mit reformierter Theologie, der auf Gott vertraut, der in seiner Vorsehung alle Dinge in der Hand hält“ (S. 23). Sein Buch soll eine Art Technik-Leitfaden für christliche Optimisten sein. Er will eine positive Sicht auf neue technische Entwicklungen  vermitteln, und zwar mit Hilfe der Bibel. So erklärt er zuerst, was Technik überhaupt ist und stellt die Personen vor, mit deren Werken und Aussagen er sich in seinem Buch auseinandersetzt. Er nennt auch gleich die Bibelabschnitte von denen er ausgeht und 12 Mythen über Technik, die er widerlegen will.

In Kapitel zwei erklärt der Autor ausführlich, wie Gott zur Technik steht. Besonders wichtig ist ihm dabei Jesaja 54,16-17, wo Gott seinem Volk Trost zuspricht und einen dreifachen Anspruch erhebt: „1. Er hat die Waffenhersteller geschaffen. 2. Er hat die Waffenträger geschaffen. 3. Er lenkt und regiert den Ausgang all dieser bewaffneten Konflikte.“ (S. 44) „Gott erschafft jeden Schwertträger, auch den Verwüster und Zerstörer.“ (S.47) Dass hier das hebräische Wort bara für geschaffen gebraucht wird, stehe immer für das Schöpfungshandeln Gottes bis in die Gegenwart. Daraus schließt Reinke: „Gott waltet über jedes Geschöpf direkt zum Guten, und er waltete indirekt über alle Sünde und alles Böse. Er lenkt das Leben und die Entscheidungen aller seiner Geschöpfe zu seinem weisen Ziel.“ (S. 48) Noch konkreter: „Gott regiert jede menschliche Innovation, auch zerstörerische. Vom Universum selbst bis hin zu Schalom und Chaos, von jedem Schmied und Verwüster bis hin zu jedem Waffenhersteller und Anwender von Militärtechnik – all das ist Gottes Werk.“ (S. 49) Reinke schließt das Kapitel mit neun Lektionen und einer Zusammenfassung von S. 52 bis 74. Diese Gedanken calvinistischer Theologie ziehen sich in vielen Varianten und Wiederholungen durch das ganze Buch.

Kapitel 3: Woher kommt unsere Technik? (82 Seiten lang). Aber auch viel Anwendungen aus biblischen Geschichten und manch nützliche Hilfen für Christen zum Beispiel: „Wenn ein technisches Gerät gegen dein Gewissen verstößt, verzichte darauf. Wenn dein Gewissen aber unberührt davon ist, und du das Gerät benutzt, dann danke Gott dafür. Weigere dich, ein Technik-Agnostiker zu sein, der die Gaben gebraucht, aber den Geber ignoriert.“ (S. 155)

Sehr deutlich Kapitel 4: Was kann Technik niemals erreichen? Und Kapitel 5: Wo endet unsere Technik? Darin ein bisschen spekulativ „Alte Technik in der neuen Schöpfung?“, also auch im neuen Jerusalem? Zum Schluss Kapitel 6: Wie sollten wir Technik heute gebrauchen? Und Kapitel 7: Wie sollen wir denn leben. Alles recht weitschweifig aber doch mit guten Hinweisen für Christen. Der Verlag hat aus dem englischen Titel „Gott, Technologie und das christliche Leben“ eine biblisch-praktische Theologie der Technik gemacht. Das dürfte trotz vieler Deutungen biblischer Texte und Geschichten etwas überzogen sein.

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