Vorwort1. Mose 3,14-19: Da sagte Jahwe-Gott zur Schlange:"Weil du das getan hast, / sei mehr verflucht als alles Herdenvieh / und mehr als alle wilden Tiere! / Kriech auf dem Bauch / und schlucke Staub* dein Leben lang! 15 Ich stelle Feindschaft zwischen dich und die Frau, / deinem Nachwuchs und ihrem. / Er wird dir den Kopf zertreten, / und du wirst ihm die Ferse zerbeißen."

16 Zur Frau sagte er:"Viele Unannehmlichkeiten werden über dich kommen / und die Beschwerden deiner Schwangerschaft. / Mit Schmerzen wirst du Kinder gebären. / Dein Verlangen* wird sein, deinen Mann zu besitzen, / doch er wird herrschen über dich."

17 Zu Adam* sagte er: "Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, obwohl ich dir das ausdrücklich verboten habe, vernimm das Folgende: 'Deinetwegen sei der Acker verflucht! / Um dich von ihm zu ernähren, / musst du dich lebenslang mühen. 18 Dornen und Disteln werden dort wachsen, / doch bietet er dir auch Frucht. 19 Mit Schweiß wirst du dein Brot verdienen, / bis du zurückkehrst zur Erde*, / von der du genommen bist. / Denn Staub bist du, / und zu Staub wirst du werden.'"

 

Das Urteil über die Schlange

Zuerst sprach Gott das Urteil über die Schlange als Kreatur. Sie bekam keine Gelegenheit zum Schuldeingeständnis wie die Menschen. Ihre Schuld stand fest. „Weil du das getan hast …“. Sie ließ sich von Satan benutzen. Normalerweise ist ein Tier für seine Handlungen nicht verantwortlich. Wenn diese aber dem Menschen schaden, muss es die Folgen tragen.[1]

Die Schlange wird von Gott verflucht und mit ihr alle anderen Tiere. Aber sie wird am meisten von dem Fluch getroffen, denn ihre Fortbewegungsart wird sich ändern und sie muss künftig im Staub kriechen und wird deshalb immer auch Staub aufnehmen. Das ist auch ein Symbol für Demütigung.[2] Ursprünglich muss die Schlange sich aufrecht bewegt haben, ob durch Flügel oder Beine, wird uns nicht gesagt. Aber sie wird vor allen Tieren erniedrigt.

Das Urteil über den Satan

Das Fluchwort über die Schlange zeigt diese in ihrer ganzen Zweideutigkeit als Kreatur und als Gefäß des Bösen. Mit der Schlange ist auch der Satan von Gott verflucht. Gott erklärt ihm den Krieg über alle Generationen hinweg. Der Begriff Nachwuchs (Same) kann sowohl kollektiv als auch personal verstanden werden. Nachwuchs der Schlange meint offenbar alle Menschen, die geistliche Nachkommen der Schlange sind. Die Nachkommen der Frau sind dann die, die zur Familie Gottes gehören.

Nachkommen der Schlange

Jo 8,44: (Jesus sagte zu ungläubigen Juden:) Euer Vater ist der Teufel und ihr wollt das tun, was euer Vater will.

Eph 2,2: Darin habt ihr früher gelebt, abhängig vom Zeitgeist dieser Welt, jener unsichtbaren Geistesmacht, die in den Menschen am Werk ist, die Gott nicht gehorchen.

Jesus, der Schlangenzertreter

Jo 12,31-32: Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgestoßen werden. Und wenn ich von der Erde erhöht worden bin, werde ich alle zu mir ziehen.

Hebr 2,14: So konnte er (Jesus) durch seinen Tod den Teufel entmachten, der die Macht über den Tod hatte.

Kol 2,15: Er hat die Herrscher und Gewalten völlig entwaffnet und vor aller Welt an den Pranger gestellt. Durch das Kreuz hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen.

Rö 16,20: Es wird nicht lange dauern, bis der Gott des Friedens den Satan unter euren Füßen zermalmt hat.

Einer der Nachkommen der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten, aber sie wird ihm unmittelbar davor in die Ferse beißen.

Diese Bemerkung mitten im Fluch ist eine erste Andeutung für das Evangelium, das durch das Sterben unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz (Biss der Schlange in die Ferse) und seiner Auferstehung und Himmelfahrt (Kopf der Schlange zertreten) verwirklicht wurde.

Die Menschen werden nicht verflucht. Sie stehen immer noch unter dem Segen Gottes. Trotzdem werden sie sterben müssen. Für sie ändern sich aber einige wesentliche Dinge.

Das Urteil über die Frau

Ihre Beschwerden werden sich vermehren genauso wie ihre Schwangerschaften.[3] Das beginnt schon bei ihren monatlichen Blutungen. Auch die Geburten werden mit Schmerzen verbunden sein. Und dann wird auch schon der Kampf der Geschlechter beginnen. Sie wird ein Verlangen[4] nach Herrschaft über ihren Mann haben, was ihn wiederum dazu bringt, tyrannisch zu reagieren.

Das Urteil über den Mann

Gott erklärt dem Mann zunächst, warum der Erdboden durch seine Schuld von Gott verflucht wird. 1. Du hast auf die Versuchung durch deine Frau gehört, also deine Rolle als Haupt nicht wahrgenommen. 2. Du hast von dem Baum gegessen, obwohl ich dir das ausdrücklich verboten habe.

Der Tod als Folge der Sünde

Röm 5,12: Durch einen einzigen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod. Auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen hingekommen, weil sie ja alle gesündigt haben.

1Kor 15,21: Weil durch einen Menschen der Tod kam, kommt auch die Auferstehung vom Tod durch einen Menschen

Nun wird alles, was unter der Herrschaft des Menschen stand, verflucht.[5] Die Bearbeitung des Erdbodens, auf deren Frucht er angewiesen ist, wird jetzt mit viel Mühe und Schweiß verbunden sein. Vor seiner Sünde hatte Adam in einem wunderschönen Garten gearbeitet. Jetzt wird er einen harten Boden bearbeiten müssen auf dem auch Dornen und Disteln wachsen. Und durch alle seine Arbeit wird er den Tod nicht abwehren können. Der Erdboden, aus dem er gemacht wurde und dem er seine Nahrung verdankt, wird nun zum Symbol für seinen letztendlichen Tod.[6]

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[1] Vgl. 1Mo 9,5; 2Mo 21,28. Fruchtenbaum S. 120.

[2] Vgl. Mi 7,17; Jes 65,25. Ryrie Studienbibel S. 8.

[3] In einer Welt, in der Menschen sterben werden, muss es sehr viel mehr Schwangerschaften geben um das Leben überhaupt zu erhalten.

[4] Das Wort bedeutet hier nicht das Hingezogensein zum Mann, sondern wie in 1Mo 4,7 das Herrschen-wollen, wie es sich schon beim Sündenfall angedeutet hat.

[5] Fruchtenbaum S. 128.

[6] The NIV StudyBible S. 10.

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