Der Vers geht noch weiter:
Seid also rücksichtsvoll im Umgang mit euren Frauen, denn sie sind die Schwächeren. Achtet und ehrt sie, denn sie haben genauso wie ihr Anteil am Geschenk des ‹ewigen› Lebens! NeÜ 1.Pet 3,7
Vorher hatte Paulus etwas von den Frauen geschrieben. Und genauso wie diese sollten die Männer – hier speziell die Ehemänner – sich nach den Ordnungen Gottes richten.
Gott will, dass die Männer verstehen, dass ihre Frauen im Umgang miteinander oft die Schwächeren sind. Das dürfen sie aber keineswegs ausnutzen um diese zu demütigen. Der gläubige Ehemann muss verständnisvoll und rücksichtsvoll mit seiner Frau umgehen, er soll sie in seinem Reden und Verhalten achten und ehren.
Petrus musste das so deutlich schreiben, weil es in der damaligen Gesellschaft völlig anders war. Und als er schrieb, dass die gläubige Ehefrau "Miterbin der Gnade des ‹ewigen› Lebens" ist. Dann war das eine ganz außergewöhnliche Aussage für die damalige Kultur.
Vor Gott ist die Frau dem Mann völlig gleichwertig. Und diese Gleichwertigkeit soll der Mann auch in der Ehe durch sein Benehmen der Frau gegenüber aufrecht erhalten.
Und jetzt kommt die eigentliche Begründung für den Mann (im Grundtext steht sie am Schluss des Verses). "Damit eure Gebete nicht vergeblich sind."
Die Ursprungsfrage war: Was genau ist damit gemeint? Erhört Gott die Gebete nicht oder wird das gemeinsame Gebet verhindert? Wie steht es im Urtext?
„Eure Gebete“ kann das Ehepaar meinen, das gemeinsam betet, egal ob nur einer oder beide beten. Es ist wichtig dass sie das miteinander tun.
Eure Gebete kann aber grundsätzlich alle Männer meinen, die ihre Frauen nicht hoch achten, sie als Dienerin behandeln. Der Bibeltext gilt für beide Fälle. Fall 1 lässt sich so übersetzen:
(1) Damit euren ‹gemeinsamen› Gebeten nichts im Weg steht.
Wenn Eheleute im Streit leben oder sich gegenseitig verachten, werden sie kaum miteinander beten können. Das funktioniert nicht. Der oder die eine würde das Gebet des anderen als pure Heuchelei verstehen. Und sein Amen dazu wäre gelogen.
Eurem gemeinsamen Gebet darf nichts im Weg stehen, keine Rücksichtslosigkeit oder Beschimpfung. Und wenn es doch passiert, gibt es Vergebung.
Fall 2 müsste man so übersetzen:
(2) Damit eure Gebete nicht vergeblich sind, also unerhört bleiben.
Es wirkt so, dass die Lebensverbindung des Mannes mit Christus dann schwer gestört ist oder wie das AT es formuliert, Gott sein Angesicht verbirgt. Auch wenn er für sich alleine betet, ist sein Gebet dann weiter nichts als leeres Geschwätz, denn der Mann macht ja nicht, was Gott ihm ausdrücklich gesagt hat. Er hält sich nicht an die Ordnung Gottes, die ihm persönlich gilt. Wenn er also in seinem Verhalten zu seiner Frau Gott nicht achtet, weshalb sollte Gott dann seine Gebetsanliegen ernst nehmen. Jemand hat einmal gesagt:
"Die Seufzer der gekränkten Frau stehen zwischen den Gebeten des Ehemannes und Gott."
Der Idealfall in einer Ehe ist es, wenn Frau und Mann in Gottes Ordnungen leben, wenn sie das aufrichtig versuchen und Gott um Vergebung bitten, wenn es bei ihr oder ihm danebengegangen ist. Das Beten in der Familie – und nicht nur das – funktioniert nicht ohne Rücksicht aufeinander in den Ordnungen Gottes.
Beten Bild: Wirestock auf freepick.
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